27. Apr 2013
Die Grünen Schweiz haben 2012 die Initiative zur grünen Wirtschaft eingereicht. Mit der Forderung der Reduktion des ökologischen Fussabdrucks auf eins ist ein messbares Ziel gesetzt. Massnahmen jedoch definiert die Initiative nicht. Es ist an den Grünen lokal und regional der Grünen Wirtschaft ein Gesicht zu geben und das Konzept mit Inhalt zu füllen. Deshalb habe ich dazu einen Vorstoss eingereicht.
Das Konzept des ökologischen Fussabdrucks wurde vom Basler Dr. Mathis Wackernagel entwickelt. Für die Entwicklung dieses Konzepts wurden er und Dr. William Rees letztes Jahr mit dem Kenneth E. Boulding-Preis 2012 ausgezeichnet, welcher für herausragende Leistungen im Bereich der ökologischen Wirtschaft verliehen wird. Die Stiftung Global Footprint Network hatte ihren Sitz bis 2012 in Basel.
Das
in den 90er Jahren entwickelte Konzept des ökologischen Fussabdrucks
ermöglicht es, die Gesamtumweltbelastung einer Gesellschaft zu messen.
Der ökologische Fussabdruck misst die Land -und Wasserflächen
(Biokapazität), welche eine Bevölkerung benötigt, um ihren Konsum zu
decken und Kohlenstoff-Abfälle zu absorbieren.
Das
Konzept des ökologischen Fussabdrucks wird immer öfters von Städten
(z.B. Calgary, Canada), Firmen oder Staaten als Mass für die
Umweltverträglichkeit ihrer Wirtschaft verwendet. Auch die Bank Sarasin
wendet das Konzept bereits an. Nach neusten Erkenntnissen des Global
Footprint Network übersteigt der Bedarf der Menschheit die
Regenerationskapazität der Erde um mindestens 50 Prozent. Auch die
Schweiz lebt auf zu grossem Fuss. Gemäss Global Footprint Network
beträgt ihr ökologischer Fussabdruck im Jahr 2012 5.01 globale Hektaren,
was 2.82 Erden entspräche, wenn alle Menschen auf der Welt einen
solchen Fussabdruck hinterlassen würden. Der Fussabdruck der Schweiz ist
also mehr als viermal so gross wie ihre Biokapazität.
Die
Hauptursache für den grossen Fussabdruck ist der Energieverbrauch. Der
Fossilenergieverbrauch macht 64% des ökologischen Fussabdrucks aus und
ist damit weit bedeutender als alle anderen Bereiche. 3.26 Hektaren des
ökologischen Fussabdrucks der Schweiz werden durch den CO2-Austoss
verursacht.
Das
Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), die Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit (DEZA), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt
für Statistik (BFS) haben ein Projekt für einen Rapport zum nationalen
ökologischen Fussabdruck der Schweiz lanciert. Dabei ist klar, dass wenn
der Fussabdruck der Menschheit die Biokapazität der Welt übersteigt,
das zur globalen Übernutzung der Natur führt und nicht nachhaltig ist.
Die Schweiz und auch die Kantone müssen ihren Fussabdruck deshalb
deutlich reduzieren.
Der Regierungsrat wird deshalb beauftragt zu prüfen und zu berichten