07. Mär 2010
Der Basler Souverän hat in der Stichfragen die Landhof-Initiative knapp angenommen und sich damit für die Erhaltung dieser Grünfläche ausgesprochen.
Dass neben der Landhof-Initiative auch der Gegenvorschlag angenommen
worden ist und die Stichfrage relativ knapp ausfiel zeigt, dass die
Basler Bevölkerung nicht gegen neue Wohnungen, gegen Verdichtungen oder
Genossenschaftsbauten ist. Viel mehr fordert sie neben diesen wichtigen
Entwicklungen, welche in Basel stattfinden müssen auch Frei- und
Grünflächen, welche die Qualität des bisherigen und des neuen Wohnraums
gewährleisten. Verdichtet bauen allein reicht eben nicht für
ökologisches Wohnen in der Stadt, dazu braucht es mehr. Die Regierung
ist jetzt aufgefordert, endlich ein Grünraumkonzept für Basel vorzulegen
- ein Anliegen, das die Grünen schon lange eingebracht haben.
Mit einem solchen Grünraumkonzept können und müssen die bestehenden
Zielkonflikte angesprochen und bearbeitet werden. Es müssen Lösungen
gesucht werden, wie Basel zusätzlichen Wohnraum anbieten kann und
gleichzeitig nicht einfach Freiflächen zubaut. Wie das Bedürfnis nach
Möglichkeiten draussen zu verweilen, die Freizeit zu verbringen auch in
der Stadt abgedeckt werden kann, ohne dass nirgends mehr gebaut werden
darf.
Einen Vorschlag für ein stadtnahes Erholungsgebiet haben die Grünen
bereits Mitte 2008 mit einem Vorstoss im Grossen Rat gemacht. Darin wird
die Idee einer Grande Camargue Rhénane als grenzüberschreitende
Erweiterung der Petite Camargue Alsacienne lanciert. Die Rheinauen
bieten viel Potential für ökologische Renaturierungen. Die starke
heutige Nahrerholungsnutzung der Petite Camargue zeigt, dass das
Bedürfnis nach naturnahen Erholungsräumen besteht.
Die Diskussionen und das Abstimmungsresultat zeigen, dass der Landhof nicht isoliert betrachtet werden kann. Die Initiative wurde im Kontext des Bedürfnisses der Bevölkerung nach hoher städtischer Lebens- und Wohnqualität angenommen. Das knappe Resultat zeigt mir aber auch auf, dass kein Stillstand gewünscht ist. Eine Öffnung des Areals muss mit den möglichen Mitteln bald realisiert werden, damit der Landhof noch besser genutzt werden kann, nicht nur von jenen, die es bereits kennen. Die marode Tribüne muss abgerissen werden, FCB-Nostalgie ist hier am falschen Platz. Ein lebendiges und vielfältiges Freizeitangebot für Kinder und Familien soll den Landhof künftig beleben und zur positiven Entwicklung des Kleinbasels beitragen. Um diesen Vorstellungen Nachdruck zu verleihen, habe ich zusammen mit Thomas Grossenbacher einen Vorstoss eingereicht, der nun innerhalb eines Jahres von der Regierung beantwortet werden soll. Hoffen wir, dass damit der Prozess im Gang bleibt.