28. Jun 2009
Diesen Sommer wird das nt/Areal nur noch ein stark reduziertes Kultur- und Freizeitangebot bieten. Dem drohenden Wegfall von städtischen Freiflächen begegnet Kulturstadt Jetzt mit zwei parlamentarischen Vorstössen zur Förderung von Zwischennutzungen auf dem Gebiet des Kantons Basel-Stadt.
Mit dem Ende von langjährigen Zwischennutzungen auf dem nt/Areal wie
Wagenmeisterei, Gleis13 und Funambolo hat sich die Situation auf dieser
städtischen Freifläche wesentlich verändert. Der Konzert-, Gastro- und
Freizeitbetrieb findet diesen Sommer deutlich reduziert statt. Während
noch letzten Sommer behördliche Anordnungen mit einer Einschränkung von
Öffnungszeiten und Beschallung drohten, ist der kulturelle Betrieb jetzt
ohnehin stark geschrumpft und im Wesentlichen auf das Restaurant
Erlkönig beschränkt. Das weitgehende Ende der Zwischennutzungen auf dem
nt/Areal kommt weder überraschend, noch ist Nostalgie angebracht: der
vorübergehende Charakter war Teil des Konzepts, die Spielregeln waren
den Beteiligten klar. Entscheidend wird nun aber sein, dass der Kanton
der Kulturszene und der Kreativwirtschaft weiterhin gute
Rahmenbedingungen bietet, damit das innovative Kräftereservoir, das sich
auf dem nt/Areal entfalten konnte, in Basel heimisch bleiben und zu
dessen dynamischer Entwicklung beitragen kann.
Jetzt lanciert heute zwei
parlamentarische Vorstösse im Grossen Rat. In einer Motion fordert
Mirjam Ballmer den Regierungsrat auf, eine Ergänzung des Bau- und
Planungsgesetzes auszuarbeiten, welche Zwischennutzungen fördert und
vereinfacht. Mit einem Anzug regt Tobit Schäfer an, ein Massnahmenpaket
zu entwickeln, damit die Eigentümer von Brachflächen – besonders auch
der Staat – Zwischennutzungen künftig leichter ermöglichen. Diese sind
auch Wirtschaftsfaktoren, durch den Einbezug von Kultur und
Kreativwirtschaft ergibt sich eine Standortaufwertung und ein
Innovationsschub für Wirtschaft und Gesellschaft. Zwischennutzungen
können somit ein strategisches Element in der Stadtentwicklung
darstellen. Dabei gilt immer auch: Freiräume für Kultur müssen von den
interessierten Akteuren und Nutzniessern eingefordert werden, sie können
nicht einfach staatlich verordnet werden. (24. Juni 2009)
Beitrag von Gaudenz Wacker auf DRS1 zum Thema Kreativwirtschaft hier. (Regionaljournal BS, 25.6.09) Artikel von Alexander Glodzinski zum Thema Stadtentwicklung und Subkultur hier. (3Sat, 22.6.09