26. Jan 2012
Alle Parteien ausser der SVP sagen NEIN zur Sicherheitsinitiative. Das ist aussergewöhnlich aber gut. Denn die Initiative gaukelt vor, Sicherheit zu schaffen.
Die Initiative „für einen sicheren Kanton Basel-Stadt (Sicherheitsinitiative)“ geht davon aus, dass Basel eine unsichere Stadt ist. Und sie bewirtschaftet das Unsicherheitsgefühl, das in Basel stärker ist, als in anderen Städten. Das Sorgenbarometer zeigt auf, dass die Sensibilität für die eigene Sicherheit stark an Bedeutung zugenommen. Damit besteht Nährboden für eine Initiative, die auf den Ängsten der Bevölkerung, abstützt.
 Dass die Basler Polizei zusätzlich zu ihrer anspruchsvollen Arbeit 
vor neue Herausforderungen gestellt wird, ist unbestritten. So hat die 
 Gewaltbereitschaft im öffentlichen Raum zugenommen. In kurzer Zeit 
wurden beispielsweise im Raum Volta im Herbst massive Sachschäden 
verursacht. Da nützt es auch nichts, dass dies ausnahmslos einzelne 
Protagonisten oder kleine Gruppierungen sind und nicht die grosse 
Mehrheit. Solche Vorkommnisse und die zugespitzte 
Medienberichterstattung verunsichern die Bevölkerung und verzerren die 
reale Sicherheitssituation in Basel. 
 Mit der Sicherheitsinitiative verlangt die SVP, dass im Vergleich zu 
heute mindestens 30 Prozent mehr uniformierte Polizistinnen und 
Polizisten sichtbar patrouillieren. Mindestens 40 Prozent davon sollen 
für die Gewährleistung der Sicherheit in den Quartieren eingesetzt 
werden und mindestens 20 Prozent sollen der Gewaltprävention dienen. 
Später sagte sie dann, das entspreche 100 bis 120 zusätzlichen 
Polizisten.
Die Initiative würde als zusätzliche Polizisten breit gestreut über die 
Stadt verteilen, anstatt sie an besonders kritischen Orten in der Stadt 
einzusetzen. 
 Die Sicherheitslage in Basel ist im Vergleich mit anderen Städten aber 
gut und hat sich zwischen 2009 und 2010 sogar verbessert. Gab es gemäss 
der Polizeilichen Kriminalstatistik 2009 noch 109,6 Straftaten (nach 
Strafgesetzbuch) pro 1000 Einwohner, so waren es 2010 nur noch 105,4. 
Damit liegt Basel erst an fünfter Stelle der Schweizer Städte. Bei den 
Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz, also Drogenhandel, liegt 
Basel sogar nur auf dem sechsten Platz. Seit 2005 nimmt auch die Zahl 
der Anzeigen stetig ab. 75% davon sind Vermögensdelikte.
Auch wenn diese Statistiken durchwegs positiv und die objektive 
Sicherheitslage in Basel-Stadt gut ist, darf kein einziges 
Gewaltverbrechen verharmlost werden und das Sicherheitsempfinden der 
Bevölkerung muss ernst genommen werden. Die Regierung hat deshalb 
bereits im Budget 2012 zusätzlich 12 Polizeistellen eingestellt und will
 bis 2015 gesamthaft 45 neue Stellen in den Bereichen Patrouille und 
Prävention, schaffen. Der Grosse Rat hat der ersten Tranche zugestimmt. 
Diese Aufstockung ist angebracht, obwohl Basel bereits eine der höchsten Polizeidichten der Schweiz in Bezug auf die Bevölkerung hat und die objektive Sicherheitslage in Basel gut ist. Denn eine andere Sache ist das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. Die Initianten unterscheiden diese beiden Dinge aber leider nicht. Polizeipräsenz trägt zwar zum Sicherheitsgefühl bei, aber es spielen auch andere Faktoren wie Sauberkeit eine Rolle. Auch hier wurden Verbesserungsmassnahmen beschlossen.
Sicherheit ist keine reine Polizeifrage. Sie hängt auch davon ab, wie wir das Zusammenleben in unserer Stadt organisieren und wie gut es der Bevölkerung hier geht. Rot-grün setzt sich seit Jahren für Lebensqualität, Integration und Prävention ein. Seit Jahren lehnt die SVP diese Massnahmen konsequent ab, die zu einem friedlicheren Zusammenleben in Basel führen. Auch die Initaitive würde dazu nichts beitragen.