17. Aug 2023
Ich hatte die Ehre den Gemeinderat der Stadt Freiburg an der Eröffnung der 48. Edition der Rencontres de folklore internationales zu vertreten. Hier meine Begrüssungsworte.
Geschätzte Damen
und Herren Mitglieder der eingeladenen Folkloregruppen,
Meine Damen
und Herren, Vertreterinnen und Vertreter der diplomatischen Vertretungen der
eingeladenen Länder,
Sehr
geehrte Damen und Herren Organisatorinnen und Organisatoren, Vertreter der Behörden und der Presse,
Liebe Mitarbeitende des Internationalen
Folkloretreffens, liebe Ehrenamtliche,
Geschätzte Gäste,
Ich freue mich sehr, heute Abend unter Ihnen zu sein, um Ihnen die Grüße und den Dank des Gemeinderats der Stadt Freiburg zu überbringen. Dank, denn unsere Stadt ist seit 1975 durch die Internationalen Folkloretreffen um Vieles reicher geworden. Sie sind mittlerweile ein unverzichtbares Ereignis des Freiburger Sommers.
Jedes Jahr ermöglichen Sie es uns, die Welt zu bereisen. Da ich selbst keine große Reisende bin, kann ich nicht von mir sagen, viele der Länder zu kennen, die in dieser Ausgabe vertreten sind. Ich lerne die Regionen, Traditionen und Riten eher durch Begegnungen mit Menschen von anderswo kennen, die sich entschieden haben, sich bei uns niederzulassen, oder die das Schicksal - aus privaten oder politischen Gründen oder aus Not - zu uns geführt hat.
Die RFI sind eine außergewöhnliche Gelegenheit, Neues zu entdecken, und ich freue mich darauf, dank einer breiten Palette traditioneller Tänze in die ganze Welt zu reisen. Zu entdecken gibt es zum Beispiel Vogelgesang, Schafsgeräusche, Blumen, Kostüme aus natürlichen Materialien, den Tanz des Adlers oder der Hirten und viele andere Lieder, Musik und Legenden, die die Natur feiern.
Ich möchte den Folkloregruppen herzlich dafür danken, dass sie nach Freiburg gekommen sind, um uns ihre Traditionen zu zeigen. Seien Sie herzlich willkommen bei uns.
Besonders angetan bin ich von dem Thema, das Sie dieses Jahr für die 48. Ausgabe gewählt haben: Die Hüter und Hüterinnen der Erde. Dieses Thema ruft bei mir viele Assoziationen hervor.
Die Sommerzeit ist für viele Menschen eine Zeit des Reisens, der Entdeckung, des Abenteuers und der Entspannung. Aktuell wird sie oft durch unschöne Ereignisse unterbrochen. Außergewöhnliche Wetterbedingungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Urlaubsplanung, sondern vor allem auf die Menschen, die diesen Kapriolen ausgesetzt sind, die - wie wir wissen - keine Wetterlaunen, sondern die Folgen des Klimawandels sind.
Dies ist nicht der Ort, um zu urteilen oder zu moralisieren, aber die Botschaft, die uns die RFIs in diesem Jahr geben, ist umso wichtiger und anerkennenswerter. Wir müssen alle zu Hüterinnen und Hütern der Erde werden.
In unserem Land, in unserem Kanton sind sich immer mehr Menschen dieser Problematik bewusst. Immer mehr Initiativen und Projekte entstehen, um zur Erhaltung unserer Erde beizutragen. Zahlreich sind auch die Freiburgerinnen und Freiburger, die bereit sind, sich zu engagieren, um die schlechten Vorzeichen zu ändern. Ihre 48. Ausgabe kann sie nur inspirieren.
Die "Hüterinnen und Hüter der Erde", die Sie in diesem Jahr hervorheben, sind in der Tat inspirierende Quellen. Sie leben von den engen Verbindungen, die sie mit "Mutter Erde" oder "Pachamama" aufrechterhalten haben. Viele von uns sind heute auf der Suche nach dieser engen Verbindung zur Natur. Ihre Geschichten - liebe Mitglieder der Folkloregruppen -, die Sie uns in den nächsten Tagen erzählen werden, sollen uns als Wegweiser dienen und uns die Bedeutung der Zugehörigkeit zu den Hüterinnen und Hütern der Erde näher bringen.
Ein grundlegendes Interesse an der Bewahrung der Erde besteht darin, dass sie uns ernährt. Unsere Stadt hat dieses Jahr das Glück, die Schweizer Hauptstadt des Geschmacks zu sein. In nur einem Monat wird sie ihr Land im Rahmen der Schweizer Woche des Geschmacks feiern. Dies ist auch eine Art, die Liebe zur Erde zu leben. Regionale Produzenten, die die natürlichen Grundlagen respektieren und nachhaltig produzieren, sind nicht nur Hüterinnen und Hüter der Erde, sondern auch der Traditionen.
Die RFI sind außerdem immer ein Ort des kulturellen Austauschs und vermitteln so eine Botschaft des Friedens und der Freundschaft. Mehrere der anwesenden Gruppen demonstrieren die Fähigkeit der Menschen, Unbekanntes zu akzeptieren und zu integrieren, sich zu vermischen und gemeinsam etwas Neues zu erschaffen. Im Laufe der Geschichte wurden einige der vertretenen Kulturen durch Einwanderung beeinflusst oder vermischten kulturelle Traditionen, wie beispielsweise die des moldawischen Volkes und der nationalen Minderheiten der Ukrainer, Russen, Bulgaren, Gagausen und Zigeuner.
Kultur geht über territoriale Konflikte hinaus. Diese Botschaft ist heute umso wichtiger und passt perfekt zu einem Zitat von Albert Bugnon, einem der Gründer der RFI, das ich auf Ihrer Website gefunden habe: "Wir haben es immer geschafft, die politischen oder religiösen Zwänge einiger Gastländer zu überwinden. Die Kultur hat am Ende immer gesiegt."
Im Namen der Behörden danke ich den Organisatorinnen und Organisatoren sowie all jenen, die sich jedes Jahr engagieren, dass diese Veranstaltung stattfinden kann. Ebenfalls betonen und mich bedanken möchte ich mich für das Engagement der rund 300 Freiwilligen. Es ist auch eine Quelle der Motivation, wenn man sieht, dass so viele Leute mit anpacken, um diese Treffen zu ermöglichen.
Unsere Stadt setzt sich mit großer Überzeugung für eine nachhaltige Entwicklung ein, und die RFI sind in dieser Hinsicht durch ihren kulturellen und sozialen Beitrag und durch ihre Weltoffenheit eine unverzichtbarer Beitrag.
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen wunderbare Folkloretreffen. Vielen Dank an alle Hüterinnen und Hüter der Erde, vielen Dank für Ihren Beitrag zu dieser globalen Herausforderung!