06. Nov 2020
Die Grünen haben an ihrer Parteiversammlung vom 4. November mit grosser Mehrheit beschlossen, die Revision der Pensionskasse des Freiburger Staatspersonals zu unterstützen. Die Grossrätinnen und Grossräte haben diese Haltung bereits in der Parlamentsdebatte zum Gesetz vertreten. Ihr findet mein Votum unten (zweisprachig).
Votum im Grossen Rat vom 26. Juni 2020
Die aktuelle Zeit zwingt uns alle dazu, darüber nachzudenken, wie wir in Zukunft leben werden. Sie zeigt auf, dass das, was wir heute haben, keineswegs für die Zukunft gesichert ist. Sie zeigt auch auf, dass wir für die Zukunft vorsorgen müssen.
Die Pensionskasse ist eine solche Vorsorge, sie muss dafür sorgen, dass die Versicherten nach ihrer Pension finanziell abgesichert sind. Die aktuelle Situation der staatlichen Pensionskasse ist bekannterweise schwierig. Sie zeigt ein strukturelles Finanzierungsproblem auf – ein Fakt, der von allen Expertenberichten bestätigt wird. Der Staat ist deshalb gesetzlich verpflichtet einen Sanierungsplan vorzulegen.
Zentral ist dabei, eine Lösung zu finden, die gegenüber der gesamten Gesellschaft gerecht ist. Die Freiburger Steuerzahlenden müssen diese Lösung mitfinanzieren und mittragen. Das verlangt Solidarität. Corona hat uns darin eine Lektion erteilt. Aber wir dürfen die Solidarität jener, die vielleicht unter weniger guten Bedingungen versichert sind, die vielleicht in der Krise einiges einbüssen mussten, die vor einer unsicheren Zukunft stehen, aber die Renten des Staatspersonals mit ihren Steuern mitfinanzieren, nicht überstrapazieren.
Le présent projet a été négocié avec les partenaires sociaux pendant des années. Personne ne peut tout gagner dans ces négociations - mais personne ne devrait que perdre. Nous pensons que, dans l'ensemble, cela n’a pas mal fonctionné. Je sais qu’il y a une partie des employés qui sont très déçu, même fâchés et qui pensent qu’on leur vole leur rente. Je dois vous dire que ce n’est pas vrai. Je suis convaincue que ça serait irresponsable de ne pas prendre cette décision maintenant, même si ce n’est pas la meilleure.
En ce qui concerne le contenu, le groupe Verts Centre Gauche peut en majorité soutenir le projet. À notre avis, le changement de primauté est inévitable. Comment pourrait-on justifier le fait que le reste de la société doit renoncer à ce privilège - mais que les employés de l’Etat peuvent continuer à en bénéficier ? Les mesures de compensation nous semblent relativement généreuses. Les moins de 45 ans ont encore une vie professionnelle devant eux qui permettra de remplir leur fonds de pension.
Le taux d'intérêt fixé à 2,5% doit être financé par les revenus de la caisse, et seuls ces revenus peuvent garantir que les pertes de pension ne dépasseront pas 9,5 %. Selon les experts, ces 2,5 % ont été calculés sur la base de scénarios prudents et avec une réserve. Es-ce encore valable dans 20 ans ? Personne sait. Mais la majorité des partenaires sociaux ont jugé cela apparemment réaliste.
Wir sind überzeugt, dass die Revision nicht weiter herauszögert werden darf. Das Risiko – und das möchte ich all jenen mitgeben, die uns hier vor dem Saal, per E-Mail oder auf anderem Weg aufgefordert haben, das Projekt abzulehnen – das Risiko, dass die Konditionen der Versicherten schlechter werden, ist sehr gross. Das kann ich – das können wir von der Fraktion Mitte-Links-Grün nicht verantworten. Wir wollen nicht mit dem Feuer spielen, wir wollen nicht die Taube auf dem Dach. Selbstverständlich hätten wir einige Aspekte gerne verbessert und selbstverständlich sehen wir auch, dass es prekäre Fälle geben wird, die durch die Maschen fallen oder die durch ihre persönlichen Umstände Beiträge einbüssen. Wäre Links-Grün in der Mehrheit in diesem Kanton, sähe der Vorschlag vielleicht etwas anders aus. Aber heute liegt uns dieses Projekt vor und das Gesetz setzt uns unter Druck. Um die Härtefälle abzufedern, schlagen wir einen zusätzlichen Härtefallfonds vor. Meine Kollegin Christa Mutter wird den Antrag anschliessend einbringen und erläutern.
Mesdames et Messieurs, chers collègues nous devons trouver un compromis aujourd'hui, un compromis qui sera également adopté lors du référendum. Un compromis ou personne n’a gagné, mais pas perdu non plus. Un compromis qui évite pire et qui donne une base seine pour le futur de la caisse. On peut toujours souhaiter plus, mais ce n’est plus le moment. Le groupe VCG soutient donc le présent projet bis. Nous soutiendrons une partie des amendements visant à améliorer la situation des personnes à faibles revenus ou en situation personnelle précaire. Nous appelons nos citoyens à faire preuve de solidarité en soutenant ce compromis.